Aus der Stadtgeschichte
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Varnsdorf im Jahre 1821
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Der Marktplatz von Varnsdorf im Jahre 1924 |
Das ursprüngliche Dorf entstand in der ersten Hälfte des 13. Jhrs, die erste schriftliche Nachricht bezieht sich zum J. 1357. Durch den Zusammenschluss von Alt Varnsdorf mit fünf umliegenden Ansiedlungen (1849) kam es zur Entstehung des größten Dorfes in Österreich – Ungarn mit 10 000 Einwohnern. 1868 wurde Varnsdorf zur Stadt erhoben. In den letzten zweihundert Jahren wurde die Stadt besonders durch die Entwicklung der Textilindustrie geprägt, heute sind hier ebenfalls Maschinenbau, die Lebensmittelindustrie und weitere Branchen vertreten.
In die Kulturgeschichte schrieb sich die Stadt durch die liturgische Uraufführung Beethovens Missa Solemnis (festliche Messe, J. 1830) und das Wirken des Komponisten Bjarnat Krawc und seiner Tochter Hana Krawcec (beide auf dem Friedhof in Varnsdorf begraben) ein. An die Musiktradition schließen sich in der Gegenwart die Konzerte des Varnsdorfers Musiksommers Varnsdorfské hudební léto) an. Die Stadt hat aber ihren Platz auch in der Kirchengeschichte: als Protest gegen das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes entstand eine Bewegung, die in die Gründung der altkatholischen Kirche mit einem Bistum in Varnsdorf mündete (1872).